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Glasionomer gehört zu einer Gruppe restaurativer Dentalmaterialien, die für zahlreiche Zwecke verwendet werden können, darunter als Zahnfüllungen, Zement, Versiegelungen und mehr.
Glasionomere sind eine relativ neue Materialgruppe, die in zahlreichen verschiedenen zahnmedizinischen Verfahren zum Einsatz kommt. Sie bestehen aus Silikatglaspulver, Ionomer und Polyacrylsäure. Sobald alle drei Bestandteile zusammengefügt werden, löst dies eine Reaktion aus und das Endergebnis ist Glasionomer. Einer der größten Vorteile dieses Materials ist, dass es Fluorid enthält, das nach dem Einsetzen in den Mund langsam aus der Struktur freigesetzt wird. Es gibt eine Reihe von Glasionomerhybriden, die eine Mischung aus Glasionomer und anderen Materialien sind. Sie wurden entwickelt, um die besten Eigenschaften der verschiedenen Materialien zu kombinieren. Einige davon sind die Kompomere, die Komposite und Glasionomere kombinieren.
Es gibt mehrere Arten von Glasionomer, die von vielen verschiedenen Marken hergestellt werden. Zunächst einmal kann dieses Material für Füllungen verwendet werden. Es hat starke antikariogenitätseigenschaften, da es Fluorid freisetzt und die Remineralisierung stimuliert. Die Indikationen sind begrenzt, da es im Vergleich zu Komposit- und Amalgamfüllungen eine geringere mechanische Festigkeit aufweist. Deshalb ist dieses Material im hinteren Bereich nicht so gut geeignet wie die beiden anderen. Sie eignen sich hervorragend für die Restauration von Milchzähnen. Ein weiterer Vorteil dieses Materials ist die Tatsache, dass es keine vollständig trockene Oberfläche benötigt und in Gegenwart von Speichel eine gute Retention mit der Zahnoberfläche bilden kann. Dies macht es zum perfekten Material für die Arbeit mit Kindern. Karies im zervikalen Bereich der Zähne kann schwer zu restaurieren sein, insbesondere bei starkem Speichelfluss. Hier findet das Glasionomer eine große Verwendung. Es verbindet sich mit dem Gewebe über eine a-ionische Bindung und muss nicht mit Säure geätzt werden. Aufgrund der guten Biokompatibilität ist die Empfindlichkeitsrate nach der Restauration viel geringer. Die Haftung ist hervorragend, und wenn die Füllung einmal herausfällt, liegt das nicht an einer schlechten Bindung zwischen Glasionomeren und Gewebe. Diese Materialien können in Kombination mit Kompositen für eine sogenannte „Sandwich“-Technik verwendet werden. Dank der fortschrittlichen Eigenschaften dieser Materialien können sie heute auch im hinteren Bereich eingesetzt werden.
Die zweite Verwendung ist ein Zahnversiegelungsmittel. Dies ist definitiv eines der besten Materialien für Versiegelungen, vor allem wegen der Schutzwirkung. Wenn Zahnärzte Versiegelungen anwenden, müssen sie sicher sein, dass keine Remineralisierung oder Karies vorliegt. Die Oberfläche muss absolut sauber und trocken sein. Tatsächlich können sie nie mit 100-prozentiger Sicherheit wissen, dass kein Prozess stattfindet. Hier zeigen Glasionomerversiegelungen ihre Stärke. Dank des Fluorids können sie die Demineralisierung stoppen und die Remineralisierung stimulieren. Sie bilden eine feste Verbindung mit dem Zahn, ohne dass eine Säureätzung erforderlich ist. Fluorid kann auch das Wachstum von Bakterien stoppen, indem es deren Stoffwechselfunktionen beeinflusst.
Eine weitere sehr beliebte Anwendung ist die für kieferorthopädischen Zement. Glasionomer kann als Liner, Basis und vieles mehr verwendet werden.
Zu den Nachteilen gehören der hohe Ausgangssäuregehalt und die Feuchtigkeitsempfindlichkeit, die vom Zahnarzt höhere technische Anforderungen stellen, um eine Kontamination zu verhindern.
